Die meisten Menschen sind skeptisch gegenüber Marketing-Botschaften von Firmen. Daher investieren Unternehmen viel Arbeit, Zeit und Geld, um diese Zweifel zu überwinden. Was aber, wenn du eine stete Quelle für guten Content auftun könntest, ohne alles selbst erstellen zu müssen? Was, wenn du Kund:innen als Direktvermarkter:innen, Content-Produzent:innen, Fotograf:innen und Influencer in dein Team integrieren könntest? Und das auch noch kostenlos?
Wie das gehen soll? Durch das planmäßige Einbeziehen von nutzergeneriertem Inhalt.
Warum ist nutzergenerierter Inhalt wichtig?
UGC ist wichtig, um Vertrauen bei deiner Kundschaft aufzubauen. Viele Menschen vertrauen eher auf einen Social-Proof als auf Werbebotschaften. Außerdem spart User Generated Content dir viel Aufwand bei der Content-Erstellung und unterstützt die Authentizität deines Unternehmens.
Inhaltsverzeichnis:
Was ist nutzergenerierter Inhalt?
Nutzergenerierter Inhalt (auch: User Generated Content, kurz: UGC) ist Content über deine Marke, der von Leuten erstellt wird, die mit deiner Marke interagieren - aber dafür nicht von dir bezahlt werden.
Diese Nutzer:innen können Kund:innen sein, Angestellte, Freiwillige oder ein engagiertes Publikum. UGC kann zum Beispiel aus Fotos, Videos, Bewertungen oder Social-Media-Beiträgen bestehen. Auch Kundenbewertungen sind eine Form von nutzergeneriertem Inhalt, ebenso Instagram-Fotos oder Unboxing-Videos auf YouTube.
Firmen aller Branchen erschließen nutzergenerierten Inhalt, um eine der größten Kauf-Hürden zu überwinden: Vertrauen.
Lesetipp: Du willst wissen, wie du deinen Onlineshop vertrauenswürdig machst? Hol dir die Checkliste! Hier findest du sie.
In einer Studie gaben 45 Prozent der Befragten zwischen 16 und 49 Jahren an, ein- oder mehrmals täglich nach Inspiration auf Basis nutzergenerierter Medieninhalte zu suchen.
Menschen trauen anderen Menschen bei der Kaufentscheidung, und UGC ist Content, der von Menschen generiert wurde.
Weitere Vorteile von nutzergeneriertem Content
Da UGC nicht von dir stammt, hat er noch andere Vorteile außer Vertrauen zu schaffen. Du kannst:
- Zeit sparen bei der Content-Herstellung, indem du deinen eigenen Content mit welchem aus deinem Netzwerken kombinierst.
- Deine Reichweite erhöhen, wenn Kund:innen deine Marke durch geteilten Content über soziale Netzwerke loben.
- Deine Community mit einbeziehen und engere Bindungen mit Kund:innen schaffen, indem du diese in dein Marketing einbaust und sie besser verstehst.
Lesetipp: Wie du mit Retention-Marketing an bestehende Kund:innen verkaufst, erfährst du hier.
UGC kann sowohl in kurzfristigen Kampagnen als auch langfristigen Marketingstrategien eingesetzt werden, aber in jedem Fall benötigst du drei Dinge:
- Einen “Call to Create” (Generierungsaufruf), der die Leute dazu bringt, selbst Content generieren zu wollen.
- Kanäle für die Beschaffung und das Sammeln von Einreichungen.
- Einen Plan für Moderation, Teilen und Nutzung dieses Contents innerhalb deiner Marketingstrategie.
Wenn du noch auf der Suche nach Inspiration für deinen Shop bist, beschäftigen wir uns in diesem Blogbeitrag mit der Frage: "Was lässt sich gut verkaufen?"
Nachteile von UGC
Wie du gesehen hast, bringt User Generated Content für Unternehmen zahlreiche Vorteile. Aber es gibt auch potenzielle Herausforderungen und Risiken, die du berücksichtigen solltest.
Du hast als Unternehmen als Erstes keinen Einfluss auf die erstellen Inhalte. Daher kann es auch vorkommen, dass Nutzer:innen Inhalte erstellen, die dem Ruf deines Unternehmens eher schaden.
Zudem wird nicht jeder UGC von hoher Qualität sein. Daher solltest du darauf achten, die Inhalte stets zu überwachen, um sicherzustellen, dass nur relevanter und hochwertiger Inhalt mit deinem Unternehmen in Verbindung gebracht wird.
User Generated Content ermöglicht es Nutzer:innen auch, ihre Meinung und Erfahrung frei zu teilen – auch wenn diese negativ sind. Dadurch können potenzielle Kund:innen abgeschreckt werden. Wenn du Inhalte deiner Kund:innen nutzen willst, solltest du lernen, mit Kritik konstruktiv umzugehen und angemessen darauf zu reagieren.
Wichtig ist auch, dass bei der Erstellung von Inhalten durch Kund:innen Urheberrechtsverletzungen oder Verletzungen des geistigen Eigentums auftreten können. Informiere dich ausreichend über die rechtlichen Aspekte von UGC, um solche Probleme zu vermeiden. Am besten ziehst du einen Experten oder eine Expertin hinzu, wenn du dir unsicher bist.
Es kann auch vorkommen, dass UGC-Inhalte gefälscht oder manipuliert sind – egal ob absichtlich oder versehentlich. Achte daher auf mögliche Fälschungen und implementiere Mechanismen zur Bekämpfung von betrügerischen oder ungenauen Inhalten.
Woher du nutzergenerierten Inhalt bekommst
Falls du bemerkst, dass deine Zielgruppe ohnehin schon Content über deine Marke teilt, hast du Glück — ein guter Ausgangspunkt für deine UGC-Strategie.
Wenn deine Kund:innen aber keine Selbststarter:innen sind, dann musst du eine kreative Schnittmenge zwischen der Art von Content finden, die dir beim Markenaufbau hilft, und dem Content, den die Kund:innen tatsächlich erstellen und teilen wollen.
Der Content, den User gern generieren, muss sich nicht unbedingt direkt auf deine Produkte beziehen. Denke dir deine eigenen kreativen Ansätze aus, aber priorisiere immer die Gründe, warum Leute Content teilen wollen.
Lesetipp: Wir verraten dir, wie du mit YouTube Geld verdienen kannst.
Einer der beliebtesten UGC-Ansätze ist es, Kund:innen Fotos von deinen Produkten machen zu lassen und sie mit einem Marken-Hashtag über die sozialen Medien zu teilen. Im folgenden sehen wir uns einige Beispiele für Strategien an.
Starte mit einem Marken-Hashtag
Quelle: Air up
Marken-Hashtags sind der einfachste Weg, nutzergenerierten Inhalt zu fördern, zu sammeln und zu automatisieren, insbesondere auf Instagram oder TikTok.
Du kannst diese Hashtags teilen und weitläufig mit einem „Call to Create” verbinden:
- in Dankes-E-Mails
- in Social-Media-Biografien
- in Packungsbeilagen
- auf deiner Website
- auf einem Poster oder Bildschirm-Display
- durch Mundpropaganda
- und vielem mehr.
Nur weil von einem Marken-Hashtag die Rede ist, musst das nicht heißen, dass dein Markenname zwingend titelgebend für diesen sein muss. So fasst der Hersteller für duftende Trinkflaschen, Air up, alle wissenswerten Neuigkeiten über sich und sein Produkt unter dem Hashtag #thinknewdrinknew zusammen. Du kannst auch verschiedene Hashtags benutzen, um nutzergenerierten Inhalt nach Zielen zu organisieren. Einer kann deine Kundengeschichten präsentieren, über einen anderen können deine Belegschaft interessante Einblicke in die Unternehmenskultur geben.
Bei Shopify zum Beispiel benutzen wir #myfirstsale, damit Händler:innen die Geschichte ihrer ersten Bestellung teilen können.
Durch die Hashtag-Suche findest du alle Nennungen in einem Feed und kannst leicht wählen, welchen Content du herausfiltern möchtest. Wichtig ist, dass du genaue Anweisungen kommunizierst, wie der Hashtag einzusetzen und deine Marke zu taggen ist, und ebenso wo der Content später erscheinen wird.
Lesetipp: Das Einmaleins der Hashtags für Instagram und welche besonders beliebt sind, erklären wir dir hier.
Schaffe Anreize über Gewinnspiele und Werbegeschenke
Gewinnspiele und Werbegeschenke sind grundsätzlich ein toller Weg, dein Geschäft wachsen zu lassen. Sie sind zudem ein unwiderstehlicher Anreiz, um sich an den UGC-Bemühungen deiner Marke zu beteiligen.
Einen Fotowettbewerb, bei dem Kund:innen ihr bestes Foto zu einem Thema einreichen, kannst du nutzen, um zukünftige Posts für deine Social-Media-Kalender “crowdzusourcen” und dein engagiertestes Publikum zu belohnen. Indem du unter den Regeln zum Preisausschreiben eine Fotogalerie hinzufügst, gehst du selbst mit gutem Beispiel voran und gibst Kund:innen eine Vorstellung davon, welche Art Content die Gewinnchancen erhöht.
Du kannst deine Preisausschreiben per Hand durch Hashtags betreiben oder durch Tools wie Gleam vereinfachen, die User selbst Content und Informationen hochladen lassen.
Lesetipp: Wie Onlinehändler:innen durch Social Commerce in die Welt ihrer Kund:innen eintauchen, kannst du im Blog nachlesen.
Frage nach einem Verkauf nach UGC
Der Shopify-Händler feey teilt auf seiner Website die Fotos seiner Kundschaft inklusive Bewertungen.
Aufrufe zur Einreichung nutzergenerierter Inhalte können auch am Ende des Bestellprozesses per E-Mail erfolgen. Genauso, wie du vielleicht Kund:innen um eine Empfehlung bittest, kannst du auch darum bitten, Fotos oder Videos zu teilen, auf denen die Kund:innen deine Produkte nutzen.
Mit Shopify-Apps wie Loox kannst du sowohl Empfehlungen als auch nutzergenerierte Fotos durch Nach-Verkaufs-Mails abfragen. Erbitten z.B. visuelle Produkt-Besprechungen mit Fotos, die du vielfach einsetzen kannst. Einen kleinen Anreiz anzubieten, kann helfen, etwa ein Rabatt auf den nächsten Kauf.
Lesetipp: E-Mail-Marketing leicht gemacht: Alles, vom Aufbau des Verteilers über den richtigen Content bis zur ersten Mail, findest du hier.
Wie man nutzergenerierten Content wirksam einsetzt
Einen stetigen Strom nutzergenerierten Inhalts anzuregen, kann eine Herausforderung sein. Zum Glück gibt es verschiedene Möglichkeiten, um das Beste aus deinem UGC herauszuholen. Das bedeutet auch, den Content Dritter in deine Website und Social-Media-Strategie einzugliedern.
Lesetipp: Damit auch du künftig mit Instagram Geld verdienen kannst, haben wir hier für dich alles Wichtige zusammengefasst.
Poste UGC auf deinen sozialen Kanälen
Quelle: Air up
Der womöglich einfachste Weg, UGC wirksam einzusetzen, liegt in deinem Social Media-Mix, indem du den Content mit deinem Publikum teilst und dabei den User taggst und hervorhebst, der ihn generiert hat.
Das spart dir nicht nur die eigenständige Arbeit für Posts, es kann auch helfen, bestehende Kund:innen weiter einzubinden und womöglich darüber auch noch deren jeweiliges Publikum mit anzusprechen.
Wenn du allerdings eine Anzeige mit UGC buchst, ist es besser, du bittest die Urheberin oder den Urheber vorher ausdrücklich um Erlaubnis, um einen Copyright-Streit zu vermeiden.
Lesetipp: In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du einen Redaktionsplan für dein Marketing erstellen kannst.
Poste UGC auf deiner Webseite
Abgesehen davon, dass du deinen Radius erweiterst, kann UGC auch als sozialer Vertrauensnachweis auf deiner eigenen Website benutzt werden.
Mediengalerien werden oft angelegt, um Besucher:innen den eigenen Content vorzustellen. Wenn du an dieser Stelle deinen Content sorgfältig kuratierst und als Einreichungs-Galerie präsentierst, kannst du UGC sogar nutzen, um sowohl deine Kund:innen als auch deine Produkte ins rechte Licht zu rücken.
Es gibt keinen Mangel an Shopify-Apps, um Instagram-Galerien anzulegen, z.B. Covet Pics. Die App hilft dir, UGC zu erfassen und auf deiner Website einzubetten. Du musst nur sicherstellen, dass du eine Möglichkeit hast, die Einreichungen zu moderieren, sodass nur eingebettet wird, was du auswählst.
Gehe nicht das Risiko ein, alles automatisch unter einem bestimmten Hashtag ohne Moderation einzubetten, insbesondere, wenn jeder mit öffentlichen Hashtags posten kann.
Auf welche Marketingstrategien unsere erfolgreichen Händler:innen setzten, verraten sie dir im Podcast. Anhören lohnt sich!
Lege eine „Social-Media-Wand” für deinen Shop an
waterdrop präsentiert auf seiner Website die Fotos seiner Community.
Auf Social-Media-Wänden kannst du Fotos und Kommentare aus verschiedensten Kanälen zusammen ziehen und diese Unterhaltung in einem Feed darstellen, an dem sich andere beteiligen können. Diesen kannst du auf deiner Website einbetten oder bei deiner nächsten Veranstaltung auf einem Bildschirm zeigen.
Nutze die Stimmen deiner Kund:innen
Bevor du dir das Geld deiner Kund:innen verdient hast, musst du dir erst etwas anderes verdienen: deren Vertrauen.
Nutzergenerierter Inhalt lässt dich die Meinungen und kombinierte Kreativität deiner Community nutzen, um Content herzustellen und zu teilen. Und das organisch, überzeugend und authentisch. Dabei haben wir erst die Oberfläche gestreift, wie du nutzergenerierten Inhalt breit einsetzen kannst.
Werde kreativ bei der Akquise und beim Einsatz nutzergenerierter Inhalte und schau zu, wie deine Marketingbemühungen zunehmend Früchte tragen.
Foto von Gian Ceson
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